„Zeige mir, was du so liest,

und ich sag´ dir, wer du bist.“

Ein Sprichwort sagt dir solche Sachen.

So einfach kann man sich´s nicht machen,

find ich, da wäre mehr zu nennen,

um den Charakter zu erkennen.

Ich wär geneigt zu sagen fast:

„Zeig, wie du `s Buch gelesen hast,

wie du zurück die Bücher gibst,

das sagt mir, ob du Bücher liebst.“

Ob du dein Buch behandelst fein,

beim Lesen deine Finger rein,

ob du das Buch gar hast gelesen

beim Knabbern, Trinken oder Essen,

ob man auf manchen Seiten fast

erahnt, was du gegessen hast...

Ob du beim Blättern gibst fein acht,

oder ein Eselsohr gemacht...

Wenn du das Buch zur Seite legst,

wie du dann zu markieren pflegst

die Stelle, wo du aufgehört,

das ist schon der Beachtung wert:

Bei manchen Leuten ist´s der Brauch,

das Buch geöffnet, „auf den Bauch“

zu legen, dabei möglichst drücken

von oben auf des Buches Rücken,

damit die Seiten liegen flach –

doch wer´s so macht, kriegt mit mir Krach!!!!,

denn das hält keine Bindung aus,

sie löst sich, Blätter gehen raus.

Willst langes Leben du erreichen

bei Büchern: nimm ein Lesezeichen!!!

Die meisten Leute sind ja Brave,

doch leider gibt´s auch schwarze Schafe,

die malen in die Bücher rein,

benehmen sich fast wie ein Schwein.

Das Schlimmste, was ich hab gesehen,

ist, wenn sie mit der Scher´ drangehen.

Ein Spruch, der schon für´s Album galt

ist auch für Leser nicht zu alt:

Liebe Leute groß und klein,

haltet mir die Bücher rein.

Reißt mir keine Blätter raus,

sonst ist´s mit der Freundschaft aus!!